Rezension "Totensonntag"

von Stormbringer

Die Intention von CUMULO NIMBUS ist es, Renaissancemusik mit Heavy Metal zu verbinden. Das vollführen sie auf "Totensonntag" ganz gut und heben sich sogar von typischen Mittelalter-Metal-Bands ab. Die Vermischung der Renaissance-Klänge, die von unterschiedlichen traditionellen Instrumenten ins Spiel gebracht werden, mit recht druckvollem Metal wirkt stimmig. Das Hauptaugenmerk sollte der Hörer aber auf die tollen Melodien legen, die die Leutchen aus Landshut am Lech beständig aus den Ärmeln schütteln. Das Songwriting ist ausgefeilt, abwechslungsreich und von vielen unterschiedlichen Stimmungen geprägt. Ob nun Frohmut, Melancholie, Trauer oder Wut - die Gefühlsregungen werden musikalisch gut interpretiert. Ich muss sogar sagen, dass sich kein schwacher Track eingeschlichen hat. Es ist nicht alles easy-listening, sondern manchmal ist der Sound von einer schwermütigen Atmosphäre geprägt, doch in ihrer jeweiligen Art sind die Songs einfach gelungen. Meine Favoriten sind dabei das tiefgründige "Totensonntag", das leichtmütige und geradlinige "Carpe Noctem", das von vielen bezaubernden Melodien geprägte "Blutrote Segel", das druck- und stimmungsvolle "Flüssig Gold" und das unheimlich vielschichtige "Stadt unter Wasser." "Totensonntag" ist ein vielseitiges und qualitativ starkes Album des erweiterten Folk- und Mittelaltergenres. Wer mehr Wert auf tolle Melodien und interessante Arrangements legt, anstatt auf mitgrölkompatible und partytaugliche Mittelaltermucke, ist hier genau richtig. CUMULO NIMBUS überzeugen in der Hinsicht kompositorisch und bekommen von mir deshalb auch eine klare Empfehlung. Wertung: 4.0 von 5.0

Django