Rezension "Schattenjäger"

von Metalglory.de

Der Name Cumulo Nimbus kann sich mittlerweile einiger Bekanntheit erfreuen und hat sich als feste Größe im Bereich des Mittelalter-Rock etabliert. Davon zeugt auch der neueste Langspieler der Landsberger Truppe, welcher einmal mehr mit solidem, bodenständigem Liedgut aufwartet, welches die Band selbst als „Renaissance-Metal“ klassifiziert. Das bedeutet im Klartext: Verzicht auf die sonst genretypischen Dudelsäcke und Einsatz polyphoner Kompositionen aus Klängen von Flöte, Violine, Gambe, Mandoline und natürlich einem kräftigen Rockfundament. Andererseits sehen Cumulo Nimbus ihren Stil auch als „Wiedergeburt“ des guten alten 80er Jahre-Metals. Nun, inwieweit dieser Anspruch zutreffend ist, darüber kann man sich sicherlich streiten, mit solchen Kleinigkeiten will ich mich hier aber gar nicht weiter aufhalten. Fest steht, die Gitarren hauen um einiges härter auf den Putz als bei den meisten Genrekollegen, die Musik wirkt geradlinig und doch verspielt, vor allem das schnelle Flötenspiel kommt schelmisch blinzelnd herüber und macht mächtig Stimmung. Mit „Sternzeichen“ kommt auch eine ruhige Akustikballade zum Zuge, ist aber leider recht kurz geraten. Wesentlicher Unterschied zu den vorherigen Alben ist die Tatsache, dass mit Binia eine neue Sängerin gefunden wurde, während der bisherige Fronter Mathis an den Bass wechselt und nur noch gelegentlich im Hintergrund singt. Der etwas rotzige weibliche Gesang fügt sich allerdings sehr gut in das Konzept ein, lediglich bei höheren Tonlagen wird das Ganze recht schnell nervig. Dies kommt aber glücklicherweise nicht allzu häufig vor. Trotz einiger kleinerer Schwächen kann „Schattenjäger“ also überzeugen. Der ganz große Sprung in die erste Reihe der Genregrößen ist es zwar nicht geworden, aber Mittelalterfreunden und auch Fans von Kapellen wie Coppelius seien Cumulo Nimbus wärmstens ans Herz gelegt.